ULYSSE
Ulysse
Manchmal erschliesst sich die Geschichte eines Objekts erst nach seiner fotografischen Erfassung.
So auch hier.
Diese Taschenuhr beginnt ihre Reise am 1. April 1948, als mein Grossvater mütterlicherseits, August Stoessel, sie als Verwalter von Klosters in Anerkennung seiner vierzig Dienstjahre von der Generaldirektion PTT erhielt.
Man darf annehmen, dass August sie mit Stolz trug — an einer Uhrkette, präsent, würdevoll, ein Zeichen von Pflichtbewusstsein und Tradition.
Er war ein Mann alter Werte, und irgendwann — aus welchem Grund und in welchem Alter auch immer — traf er eine Entscheidung: Diese Uhr soll an seinen Enkel gehen. Direkt. Ohne Umwege.
Da dieser Enkel zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung war, wurde die Uhr zunächst von seinem Schwiegersohn treuhänderisch bewahrt — ein Zwischenerbe, bis die Zeit reif war.
Später stellte sich heraus: Die Wahl war gut getroffen.
Der Enkel — ich — hat die Uhr bis heute in Ehren gehalten.
Ob in Worb, Lissabon, Cascais oder Funchal: Sie blieb bei mir.
Dem steigenden Goldpreis zum Trotz.
Im Dezember 2015 entstand in meinem Studio in Cascais die fotografische Auseinandersetzung mit diesem Zeitzeugnis — mit der damals neu aufkommenden Technik des Fokus-Stacking.
Ziel war nicht nur die mechanische Präzision der Ulysse Nardin sichtbar zu machen, sondern auch die Gravur des Deckels lesbar zu halten.
57 hochauflösende Einzelaufnahmen später war es gelungen: Ein Bild, das Technik, Erinnerung und Dankbarkeit verbindet.
ULYSSE NARDIN — Le Locle
Nr. 648318 9
Gelbgold 18 kt / 0.750
Ein Objekt, das nicht nur Zeit misst.
Sondern Zeit überbrückt.
Ulysse
Cascais, Lissabon, Portugal
2015
Fine Art Druck in Rahmen Nussbaum massiv, Front Weissgold
Rahmen Aussenmass 31.8 x 41.8 cm
Auflage 1/1 und 1 EA